Auszüge aus der Geschichte des MV Rangendingen

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Die Anfänge

Die Entstehung des heutigen Musikvereins lässt sich bis in die Zeit um 1850 zurückverfolgen. Bereits damals musizierten kleinere Gruppen bei öffentlichen Anlässen zur Unterhaltung der Bevölkerung. Allerdings waren dies noch nicht in vereinsmäßiger Form organisiert.

Während des 19. Jahrhunderts verlangten die örtlichen Bedürfnisse und das gesellige Dorfleben in Rangendingen immer stärker nach einer eigenen Kapelle für bestimmte Festanlässe und Veranstaltungen. Mit Lehrer Taddäus Niethammer, Sohn eines Kapellmeisters, begann die vereinsmäßige Musikpflege im Dorf. Durch dessen Initiative entstand die erste Dorfkapelle. Sie spielte zu Hochzeiten im Dorf und in den Nachbarorten und auch bei größeren Festanlässen. Um die Jahrhundertwende bewirkte der Wegzug Niethammers aus Rangendingen erste Zerfallserscheinungen innerhalb des Vereins. Von dem ersten Musikverein ist nicht mehr viel erhalten geblieben. Lediglich der Geist, wertvolles Kulturgut zu pflegen und die Dorfkultur zu heben, ist lebendig geblieben und bildet die Grundlage für den heutigen Musikverein.


Gründung des heutigen Musikvereins

Die Gründung des Wandervogel Clubs in Rangendingen war ebenfalls eine wichtige Grundlage für den heute existierenden Musikverein. Zum Wandern gehört auch Musik und Gesang. Deshalb bildete sich bald zwangsläufig innerhalb dieser Vereinigung ein Zupf-Club, aus dem bald heraus eine Art Musikverein entstand.

1923 lösten sich Lehrer Johann Schwenk und einige seiner Kameraden vom Wandervogel Club und gründete eine Streichmusik. Zum Kauf und zur Miete von Musikinstrumenten erhielten sie finanzielle Unterstützung von Kaufmann Robert Dürr. Als Vereinslokal wurde das Gasthaus Rössle bestimmt.

Im Jahr 1925 gab Lehrer Schwenk die Leitung der Streichmusik an Lehrer Fritz Volm weiter. Dieser vermittelte seinen Musikkameraden zunächst eine gründliche Notenkenntnis, was das geordnete Üben und Spielen förderte. Durch Ausscheiden des Vorstands Xaver Schmid und weiterer Ausschussmitglieder übernahm Lehrer Volm schließlich auch die Gesamtleitung des Vereins.

Die Musikkapelle Rangendingen 1925

Um dem Musikverein seine Selbständigkeit zu erhalten, gründete Lehrer Volm eine Blechmusik. Durch eine öffentliche Sammlung, die wohlwollende finanzielle Unterstützung von Bürgermeister Jakob Schenk, sowie durch die Übernahme der Kosten einiger Väter der jugendlichen Spieler, wurden Musikinstrumente beschafft. Am 27. September 1925 trafen sich die Musiker zur Gründungsversammlung im Löwen. Unter dem 1. Vorsitzenden Bürgermeister Jakob Schenk und dem 2. Vorsitzenden Kaufmann Robert Dürr wurde schließlich der Verein gegründet.

Fritz Volm zog zur Unterstützung seiner Tätigkeit seinen Freund Max Weiger, Musiker der Stadtkapelle Hechingen hinzu. Außerdem konnte Herr Paul Bengel als Dirigent gwonnen werden. Wilhelm Dehner aus Thanheim wurde der Nachfolger von Paul Bengel und nach Wilhelm Dehner übernahm Gendarmerie-Leutnant Liebenow aus Hechingen die Stelle des Dirigenten, der allerdings nach wenigen Monaten leider verstarb. Mit seinem Nachfolger Herr Heinrich Großkopf aus Hechingen, beginnt 1932 für den Musikverein eine Zeit großer Erfolge.

Von 1928 bis 1937 übernahm Schreinermeister Anselm Lohmüller das Amt des 1. Vorsitzenden. Unter dessen Einfluss wurden im Jahr 1930 erstmals Uniformen beschafft, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu garantieren. Am 12. Und 13. Juli im selben Jahr beging der Musikverein sein Gründungsfest. Am 1. Und 2. Juli 1935 fand in Rangendingen das erste Bezirksmusikfest mit Wertungsspiel des Bezirks Hechingen statt.

Die Musikkapelle Rangendingen 1939

Im Jahre 1937 wurde die Vereinsleitung in jüngere Hände gelegt und die Mitglieder der scheidenden Vorstandschaft wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Während des zweiten Weltkriegs ruhte die Vereinstätigkeit. Auf den Schlachtfeldern fanden insgesamt sieben Musiker den Soldatentod und einer wurde vermisst.


Nachkriegszeit / Wiedergründung

Am 22. März 1948 erfolgte die Wiedergründung der Musikkapelle unter dem 1. Vorsitzenden Markus Strobel. Da die Instrumente der Kapelle erhalten geblieben sind, konnte unter der Leitung des Dirigenten Heinrich Grosskopf die Probenarbeit sofort wieder aufgenommen werden.

1951 übernahm Glasermeister Gallus Kuhn die Vereinsführung. Im gleichen Jahr erhielten die Musiker u.a. die Möglichkeit 15 Bauerntänze bei Südwestfunk auf Tonband zu verewigen und somit einer großen Bevölkerung zu Gehör zu bringen.

Beim Kreismusikfest in Ringingen am 15. Juni 1952 erhielten die Rangendinger Musiker mit der Tagesbestleistung und höchsten Punktzahl die Note „vorzüglich“.

Im Jahr 1953 fand von 27. bis 29. Juni das 3. Bezirksmusikfest des Bezirks Hohenzollern in Rangendingen statt. Bei diesem Anlass wurde Dirigent Heinrich Grosskopf als erster Musiker des Landes Baden-Württemberg mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der Bundesehrennadel in Gold ausgezeichnet sowie zum Ehrenbürger von Rangendingen und Ehrendirigent von Hohenzollern ernannt. Im gleichen Jahr wurden neue Instrumente beschafft, um eine Jugendkapelle gründen zu können.

Bezirksmusikfest Hohenzollern 1953 in Rangendingen

Stadtmusikdirektor Karl Stockmaier löste im Jahr 1954 Heinrich Grosskopf ab. Die Jugendkapelle beteiligte sich 1956 erstmals an einem Wertungsspiel in Trillfingen und schnitt mit der Note „sehr gut“ ab. 1958 gab es sowohl eine Vorstandswechsel (Thomas Lohmüller löste Gallus Kuhn ab) wie auch einen Dirigentenwechsel. Als Nachfolger von Karl Stockmaier wurde Erich Stengel gefunden.


Der Musikverein in den 60er und 70er Jahren

Das Jahr 1960 wurde traditionell mit dem Neujahrskonzert eröffnet. Karl Heck, Rösslewirt, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Im Jahr 1961 nahm die Musikkapelle am 7. Landesmusikfest in Burladingen teil. 1963 richtete die Musikkapelle den Dirigentenlehrgang des deutschen Volksmusikerbundes, Landesteil Hohenzollern aus und nahm am Wertungsspiel des 8. Landesmusikfestes in Trochtelfingen teil.

Die Musikkapelle Rangendingen 1961

1965 standen ein Gemeinschaftskonzert mit der Stadtkapelle Haigerloch und das 40-jährige Vereinsjubiläum im Mittelpunkt des Vereinsjahres.

Das Neujahrskonzert 1966 wurde erstmals unter der Leitung von Musikdirektor Arno Eichler durchgeführt und wurde zu einem großen Erfolg. Auch die Jugendkapelle begeisterte unter der Leitung von Adolf Dieringer.

Die Musikkapelle Rangendingen 1965

Am 19. Mai 1967 wurde die Musikkapelle Rangendingen vom Amtsgericht Hechingen als Musikverein e.V. Rangendingen in das Vereinsregister eingetragen. Erstes Ehrenmitglied nach der Genehmigung der Satzung wurde Konsul Dr. Alexander Grupp in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um den Verein. Weitere Höhepunkte des Jahres 1967 waren die Teilnahme beim 9. Landesmusikfest in Gammertingen und das selbst ausgerichtete Musik- und Heimatfest in Rangendingen. 1968 fand das Jugendkritikspiel des Bezirks Hohenzollern in Rangendingen statt.

Vom 25. – 27. Juli 1970 fand das 18. Kreismusikfest in Rangendingen statt.

Am 9. Mai 1971 wurde Ortspfarrer H. H. Dekan Gauggel die Ehrenmitgliedschaft ausgesprochen.

1973 wurde durch den Vereinsausflug nach Hollenstein an der Ypps (Österreich) eine neue Freundschaft geschlossen. Ein Gegenbesuch folgte im Jahr 1975 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Musikvereins Rangendingen. Im gleichen Jahr wurde Adolf Dieringer zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Vom 4. – 7. Julie 1975 wurde das 50-jährige Jubiläum des Musikvereins gefeiert und Karl Heck, 1. Vorsitzender von 1960 – 1975 wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Im Laufe des Frühjahrs 1978 übernahm Ludwig Brenner die musikalische Leitung des Blasorchesters. Bereits beim Jahreskonzert am 10. Dezember 1978 bot der neue Dirigent mit seinen Musikern beachtliche Leistungen, ebenso Josef Lohmüller mit den Jungmusikern des Vereins.


Die 80er Jahre – Verleihung der ProMusica Plakette 1988

Beim 4. Kreisverbandsmusikfest im Jahr 1980 erreichte der Musikverein in der Oberstufe einen 1. Rang mit Belobigung. 1981 fand das Jahreskonzert erstmals in der neuen Mehrzweckhalle vor 500 Besuchern statt.

Das Jahr 1983 war wiederum ein Jahr der verstärkten Jugendwerbung und des erneuten Aufbaus einer Jugendkapelle. Insgesamt 32 Jungen und Mädchen wurden ausgebildet. Der Höhepunkt des Jahres 1984 war das Kreismusikfest in Rangendingen. Das Jahr 1985 begann mit einer Aufnahme des Südwestfunks in der Sendereihe Morgenläuten. Ebenso stand das 60-jährige Jubiläum an, das am 20. / 21. Juni gefeiert wurde.

Der Musikverein Rangendingen 1984

Zwei Jahre später konnte der Musikverein Rangendingen ein nicht alltägliches Jubiläum feiern. Mit einem Jubiläumskonzert am 16. April 1988 begannen die Feierlichkeiten zu 100 Jahre Volksmusik und der Verleihung der ProMusica Plakette. Der Musikverein erhielt das Ehrenzeichen in Gold. Beim Jubiläumsfest am 1. – 4. Juli 1988 begeisterte u.a. die tschechische Musikkapelle Podhoranka aus Südmähren das Publikum mit ihren Auftritten.

Der Musikverein Rangendingen 1988


Die 90er Jahre – Ende der Ära Dieringer / Brenner

Durch die Unterstützung von zahlreichen Spendern und Förderern konnte 1990 wieder eine neue Uniform angeschafft werden.

Zu Beginn des Jahres 1991 gestalteten die Jugendkapelle und die Schüler der Rangendinger Grund- und Hauptschule im Graf Zeppelin Haus in Friedrichshafen die Hauptschulwoche Baden-Württemberg mit. Den Höhepunkt des Jahres bildeten die 17. Jugendmusiktage mit Kritikspiel des Blasmusikverbandes Zollernalb in Rangendingen. Eine besonders gute Resonanz erhielt die ein paar Jahre zuvor gegründete Big-Band des Musikvereins Rangendingen.

 

Im Jahre 1991 wurde der 80. Geburtstag des Ehrenmitglieds Konsul Dr. Alexander Grupp in der Festhalle in Rangendingen groß gefeiert, bei dem der Musikverein zur musikalischen Unterhaltung beitrug. Der Höhepunkt des Vereinsjahres war die Teilnahme am Wertungsspiel beim Kreismusikfest in Geislingen, bei dem man in der Oberstufe die  Note „sehr gut“ erreichte.

Beim Bläser-Jugendtag in Weingarten war der Musikverein durch seine Jugendkapelle vertreten, die beim Wertungsspiel die Note sehr gut erhielt.

An der Jahreshauptversammlung am 15.01.1993 wurde die Vorstandsschaft in einigen Positionen mit jüngeren Mitgliedern besetzt. Nach über 20-jähriger Vorstandstätigkeit übergab der 2. Vorsitzende Jakob Dieringer sein Amt an Siegfried Kuhn und der Kassier Michael Schenk sein Amt an Dietmar Dieringer ab.

Das Jahr 1995 stand ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zum 1200-jährigen Jubiläum der Gemeinde Rangendingen. Bereits über das Wochenende 30. März bis 02. April wurde in Vorbereitung auf die großen Jubiläumstage in der Festhalle eine CD eingespielt. Am 5. Mai fand ein großer Festakt der Gemeinde in der Festhalle statt, der musikalisch vom Musikverein feierlich umrahmt wurde. Am 17. und 18. Juni veranstaltete die Gemeinde ein großes Dorffest in der Ortsmitte mit Jubiläumsumzug.

Am 08.12.1996 fand dann das Abschiedskonzert des Dirigenten Ludwig Brenner statt, der nach 20 Jahren den Taktstock an Josef Lohmüller weiter gab. Ebenso übergab Anfang 1997 Adolf Dieringer nach 22 Jahren sein Amt als 1. Vorsitzenden an Siegfried Kuhn ab. Vom 29. Mai bis 02. Juni 1997 war der Musikverein Ausrichter der Kreisjugendmusiktage mit Kritikspiel. Im Rahmen des Festkonzerts des Kreisverbandsjugendblasorchesters wurde Ludwig Brenner zum Ehrendirigenten und Adolf Dieringer zum Ehrenvorsitzenden - als Würdigung für die erfolgreiche Führung des Vereins während der letzten zwei Jahrzehnte - ernannt.


Der Jahrtausendwechsel - Aufstieg zur Höchststufenkapelle

 

Im Mai 2000 wurde anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums im Heimatmuseum eine Ausstellung über die Geschichte des Musikvereins eröffnet. Der musikalischer Höhepunkt des Jubiläumsjahres war die Teilnahme am Wertungsspiel in Wiesenstaig bei Göppingen in der Höchststufe. Die intensive Vorbereitung des Wertungsspiels wurde mit der Note „sehr gut“ (95 Punkte) belohnt. Das Jubiläumsfest wurde vom 16.06. - 19.06.2000 mit einem großen Fest auf dem Festplatz gefeiert. Anlässlich des Vereinsjubiläums wurde das Jahreskonzert im Dezember als Gemeinschaftskonzert abgehalten. Hierfür hat der Musikverein Rangendingen die Schützenmusik Koblach aus Österreich nach Rangendingen eingeladen.

 

Im Jahre 2001 veranstaltete der Musikverein Rangendingen ein Unterhaltungskonzert mit dem Startrompeter Walter Scholz. Dieses Konzert war ein großer musikalischer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des Musikvereins. Die Jugendkapelle. hat Anfang Oktober eine viertägige Konzertreise nach Rabenau-Oelsa, der Partnergemeinde von Rangendingen, unternommen. Ein besonderer Auftritt der Jugendkapelle war dabei ein Platzkonzert im Hof des weltberühmten Zwingers in Dresden. 

 

Der erste musikalische Höhepunkt im Jahr 2002 war der Auftritt bei der Landesgartenschau in Ostfildern. Der Musikverein Rangendingen durfte dabei an einem Samstagnachmittag im Mai auf der Showbühne des Radiosenders SWR 4 Platz nehmen und ein Nachmittagskonzert geben. Das Konzert wurde vom Radio aufgezeichnet und am Pfingstsonntag im Radio gesendet. Auch die Jugendkapelle war in diesem Jahr aktiv, denn sie hat eine Einladung zum Eurotreff Musik ebenfalls nach Ostfildern erhalten. Eine besondere Ehrung durfte unser Dirigent, Musikdirektor Josef Lohmüller im November erfahren. Nach über 18-jähriger Tätigkeit als Kreisverbandsdirigent im Kreisverband Zollernalb gab er seinen Dirigentenstab im Kreisverband weiter. Aufgrund seines großen Engagements und seiner Verdienste wurde er vom Kreisverband zum Kreisehrendirigenten ernannt.

 

Das Jahr 2003 hat mit einem schmerzhaften Verlust begonnen. Der Musikverein hatte am 04.01.2003 den Tod des Ehrenmitglieds und Förderers, Herrn Generalkonsul Dr. Alexander Grupp zu verschmerzen. Der musikalische Höhepunkt des Jahres war die Teilnahme des Musikvereins am Wertungsspiel beim Kreismusikfest in Balingen-Weilstetten. Der Dirigent Josef Lohmüller hat das Orchester für diesen Auftritt optimal vorbereitet. Für seine Leistung beim Wertungsspiel wurde der Musikverein Rangendingen mit der Note „hervorragend“ mit der höchsten Tagesbenotung von 96 Punkten ausgezeichnet.

 

Im März des Jahres 2004 veranstaltete der Musikverein in der St. Gallus Kirche ein Kirchenkonzert. Im Juli hat der Musikverein am 8. Tattoo, Internationales Open Air Blasmusikfestival, der Stadtkapelle Nürtingen teilgenommen. An diesem Festival haben die Schützenkapelle Pichl aus Südtirol, die Stadtkapelle Nürtingen als Veranstalter sowie der Musikverein Rangendingen abwechselnd auf dem Marktplatz in Nürtingen musiziert.

 

Im Oktober fand in der Pfarrkirche St. Gallus ein Kirchenkonzert unter Beteiligung des Sängerbunds, des Kath. und Evang. Kirchenchors sowie des Musikvereins Rangendingen statt. Ein Kirchenkonzert mit über 170 Mitwirkenden, von allen musiktreibenden Vereinen in Rangendingen, war für alle Teilnehmer und Gäste ein besonderes Erlebnis, das nicht alltäglich war.

Im Jahr 2005 feierte der Musikverein Rangendingen sein 80-jähriges Vereinsjubiläum mit einem dreitägigen Fest. Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Aufführung der Feuerwerksmusik in Originalbesetzung. Dafür hatte unser Dirigent Josef Lohmüller aus dem Umkreis ein ungewöhnlich besetztes Orchester aus Oboen, Fagotten, Hörnern, Trompeten und Kesselpauken zusammengestellt. Zum Abschluss des grandios vorgetragenen Musikstückes von G. F. von Händel folgte dann gleichzeitig als Festabschluss ein Feuerwerk auf dem Sportplatz neben der Festhalle.

Im Jubiläumsjahr konnte der Musikverein außerdem neue Uniformen anschaffen.

 

Das Große Blasorchester im Jahr 2005

 
 

 

Ein weiterer Höhepunkt des Jubiläumsjahres war die Teilnahme am Wertungsspiel im Rahmen des Kreismusikfestes in Heinstetten. Die Musiker stellten sich am Sonntag morgen den Juroren in der Höchststufe. Als verdienter Lohn für die mühevolle Probenarbeit erhielt man mit 93 Punkten die Auszeichnung „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“.

Noch im selben Jahr begab sich unser Dirigent Josef Lohmüller wieder einmal auf ein völlig neues Terrain der Blasmusik. Mit der Aufführung des
Cello – Konzerts mit Blasmusik setzte er ein unverkennbares Zeichen, was moderne Blasmusik in der heutigen Zeit bedeutet und zu leisten im Stande ist.

 

2006 war der Musikverein kurzfristig als Ausrichter für die Jugendmusiktage mit Kritikspiel eingesprungen. Diese wurden vom 21.Juli bis 23. Juli im Festzelt und der Aula veranstaltet. Musikalisch gab es zwei Höhepunkte. Am 22. April spielte man in der Stadthalle Balingen auf Einladung des Musikvereins aus Rosswangen ein Doppelkonzert. Den Besuchern des Jahreskonzertes konnte einmal mehr mit dem Konzert für Posaune und Blasorchester von Nikolai Rimsky – Korsakoff gespielt vom Soloposaunisten und stellvertretendem 1. Posaunisten an der Bayerischen Staatsoper Robert Kamleiter ein Höhepunkt präsentiert werden.

 

Im Jahr 2007 übernahm Alexander Dieringer die Vereinsführung von Siegfried Kuhn. Im Mai 2007 brach der Musikverein zu einer Konzertreise nach Dunabogdány / Ungarn auf, die federführend von Josef Lohmüller organisiert worden war. Während der siebentägigen Reise spielte man ein Galakonzert, ein Unterhaltungskonzert und ein Platzkonzert, außerdem nahm man am Umzug teil. Der Höhepunkt war jedoch die Teilnahme am Wertungsspiel des Internationalen Donauknie-Musikfestival. Man stellte sich in der Höchststufe den Wertungsrichtern und errang mit 98 von 100 Punkten die Höchstnote des Festivals. Außer den musikalischen Auftritten konnte man im Rahmen mehrerer Ausflüge die reizvolle Umgebung kennen lernen.

Im Juli folgte die Teilnahme an den Wertungsspielen des Kreismusikfestes in Geislingen in der Höchststufe. Hier konnte der Erfolg aus Ungarn wiederholt werden und man erhielt wiederum die Auszeichnung „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“.

Zum Abschluss des Jahres konnte die vollbesetzte Festhalle im Rahmen des Jahreskonzertes wieder einmal mit einer musikalischen Überraschung begeistert werden. Die Aufführung „Chaos Theory“, des Komponisten James Bonney, mit einer E-Gitarre als Soloinstrument verband die Intensität modernen Rocks mit der Raffinesse klassischer Musik.

 

Am 17.Februar 2008 gratulierten wir dem wiedergewählten Bürgermeister Johann Widmaier im Gemeindehaus auf musikalische Weise durch ein Ständchen.

Das traditionelle Jahreskonzert am 2. Adventssonntag wurde zum ersten Mal von der 2008 neu formierten Jugendkapelle der drei Musikvereine Rangendingen, Bietenhausen und Höfendorf eröffnet. Der Eröffnungsteil des Großen Blasorchester stand danach im Zeichen ungarischer Musik. Als Gastdirigent fungierte dabei der ungarische Dirigent Joschka Schwarz. Ein Höhepunkt dieses Teils war sicherlich das Werk "Fantasia" für Soloklarinette und Zymbal. Das Zymbal ist ein ungarisches Volksinstrument, das einem Hackbrett sehr ähnelt. Katerina Zlatnikova (Zymbal) aus Stuttgart und Selina Lohmüller (Klarinette) traten dabei als Solistinnen auf.

 

Das Jahr 2009 war durch die Erkrankung des Dirigenten Josef Lohmüller geprägt. Beim Jahreskonzert wurde er von Annette Klaiß und Stefan Halder von der Musikhochschule Trossingen vertreten. Sowohl die Jugendkapelle als auch das Große Blasorchester zeigten trotz widriger Umstände eine tolle Leistung und begeisterten das Publikum in einer einmal mehr voll besetzten Festhalle.

 

Am 8. Mai 2010 hatte der Musikverein Höfendorf alle drei Musikvereine der Gemeinde zu seinem Frühjahrskonzert eingeladen. Für die Jugendkapelle stand ein besonderer Höhepunkt auf dem Jahreskalender. Im Rahmen einer musikalischen Jugendbegebnung waren die Jungmusiker aus Rangendingen, Bietenhausen und Höfendorf zu Gast bei der Kunst- und Jugendmusikschule Veseli nad Moravou in Tschechien. Musikalischer Höhepunkt der fünftägigen Reise war neben anderen Auftritten ein Gemeinschaftskonzert in der Jugendmusikschule in Veseli.

Im Rahmen des Dorffestes traten zum ersten mal die neu formierten „Maibühlmusikanten“ unter Leitung von Hans Wannenmacher in der Öffentlichkeit auf.

Der musikalische Jahresabschluss bildete wieder das Jahreskonzert, das von der klassischen Ouvertüre aus der Operette "Banditenstreiche" von Franz von Suppé über moderne Blasmusikliteratur mit dem dreisätzigen Werk „Escape from Plato's Cave“ von Stephen Melillo bis zur symphonischen Dichtung „The Uprising in the Autumn Harvest“ wieder einmal die gesamte Bandbreite moderner Blasmusik zeigte. Das Rondo aus dem Konzert Nr. 3 für Horn und Orchester von W.A. Mozart und das Konzertstück für Horn und Orchester von Camille Saint- Saens mit Daniel Lohmüller als Solisten sind sicherlich als Raritäten in Konzertprogrammen von Blasorchestern zu bezeichnen und wurden in einer minimierten Besetzung vom MV Rangendingen glänzend begleitet.

 

Im Jahr 2011 war der Musikverein Rangendingen erneut Ausrichter des Kreismusikfestes Zollernalb, das mit dem Festakt durch das Landesblasorchester Baden-Württemberg im Mai eingeläutet wurde. Unter anderem wurden Stücke dargeboten wie: "Awayday" von Adam Gorb (*1958), "Danzón No. 2" von Arturo Márquez (*1950) in einem Arrangement von Oliver Nickel, sowie "Second Suite for Band" (Lantina-Mexicana), "Son Montuno", "Sargasso Serenade" (Tango), "Guaracha" und "A la Corrida" (Paso Doble) von Alfred Reed. Im Juli bestritt der Musikverein dann das  viertägige Kreisverbandsmusikfest mit Wertungsspiel. Dieses wurde durch hochkarätige Live-Acts beim SWR4-Schlagerfestival am Freitag mit den Geschwistern Hoffmann und Nick P. als auch am Samstag im Rahmen von „Rock your Summer“ mit Die Happy und Luxuslärm umrahmt. Den Höhepunkt bildeten der Massenchor in der Ortsmitte sowie die Bekanntgabe der Wertungsspielergebnisse. Das Kreismusikfest wurde mit einem fulminanten Feuerwerk am Sonntag und dem Altkameradentreffen des Blasmusikkreisverbandes am Montag beendet.

Ende August 2011 beendete Musikdirektor Josef Lohmüller seine langjährige Dirigententätigkeit beim Musikverein Rangendingen und Musikdirektor Arno Hermann trat ab September 2011 die Nachfolge Lohmüllers an.

Im ersten Jahreskonzert unter der Leitung von Musikdirektor Arno Hermann präsentierte sich im Dezember unter seiner Leitung die Jugendkapelle Rangendingen-Bietenhausen-Höfendorf mit den Stücken "Tribute and Triumph", "Where the River Flows" und "The New Village", das Höchststufenorchester mit  "Journey", "Music for a Festival", Sinfonia zu "Nabucco", "Sunrise at Angels Gate", "Joy of Music" und "Primus Inter Pares".

 

2012 hat Paul Wannenmacher das Amt des 1. Vorsitzenden im Musikverein Rangendingen durch Wahl in der Jahreshauptversammlung übernommen. Am 13. und 14. Juli 2012 wurde das Stück „Carmina Burana“ von Carl Orff unter freiem Himmel im Burghof der Burg Hohenzollern aufgeführt und bildete somit das Highlight des Musikvereins im Jahr 2012. 210 musikalische Mitwirkende, unter anderem der Chor Semiseria aus Tübingen und Solokünstler wie Anja Petersen (Sopran), Florian Götz (Bariton) und Joaquin Asiain (Tenor) machten das meist aufgeführte Werk am Freitag und Samstag an einem einzigartigen Aufführungsort zu einem besonderen Ereignis. Zwei erlebnisreiche Abende, der eine leider durch einen Regenschauer unterbrochen, haben im Burghof über 1000 Zuhörer begeistert.

Vom 07.-09. September unternahm der Musikverein eine Reise nach Südtirol/ Schlanders. Auf dem Programm standen Wanderungen, Besichtigungen und weitere gemeinsame Unternehmungen. Musikalischer Abschluss der Reise war ein zweistündiges Konzert auf dem Festplatz in Schlanders. Das Jahreskonzert dieses Jahres eröffnete das Jugendblasorchester Rangendingen-Bietenhaus-Höfendorf mit „Choreography“ von Robert Sheldon und der Piratenmusik zum Kinohit „Fluch der Karibik“. Der 13-jährige und vielversprechende Solist auf der Posaune, Sebastian Perez-Resch, Musikschüler von Arno Hermann glänzte mit dem Stück „Konzert für Posaune und Orchester“ und erntete dafür riesigen Applaus. Der zweite Teil des Konzerts war durch russische Musik geprägt. „Russian Christmas Music“ von Alfred Reed, sowie die „Overtüre 1812“ wurden vom Orchester dargeboten.

 

Im Frühjahr 2013, am 28. April, veranstaltete der Musikverein Rangendingen zusammen mit der Jugendkapelle der Musikschule Veseli nad Moravou aus Tschechien und dem Jugendorchester Rangendingen-Bietenhausen-Höfendorf ein Frühjahrskonzert in der Festhalle. Das Konzert wurde com Jugendorchester mit den Stücken „Cinemania“ und „The Chase through Albemarle“ eröffnet, das große Blasorchester führte das Konzert mit den Stücken „Hafabra Overtüre“, „Einzug der Gäste auf der Wartburg“, „Robin Hood – König der Diebe“ sowie dem flotten Konzertmarsch „Altes und Neues“ fort. Danach hieß es 'Bühne frei' für die Gäste aus Südmähren. Diese spielten sich mit ihrer Auswahl an konzertanten Klassikern und als Gegensatz dazu typisch-südmährischen Blasmusikstücken direkt in die Herzen der Zuhörer. Am 7.Juli 2013 nahm der Musikverein an den anlässlich des Kreismusikfestes in Ringingen ausgetragenen Wertungsspielen teil. Die Musiker stellten sich am Sonntagmorgen den Juroren in der Höchststufe. Mit den vorgetragenen Stücken "Hafabra Overtüre" von Derek Bourgeois und und "Russian Christmas Music" von Alfred Reed konnte das Publikum begeistert und auch die Juroren überzeugt werden. Der Musikverein erhielt für seinen Vortrag 91 Punkte und somit die Auszeichnung „mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“. Ein erfolgreiches Jahr 2013 wurde traditionsgemäß festlich mit dem Jahreskonzert beendet.

Das Jugendorchester bildetet wie immer den Anfang mit dem Stück „Antigua Bay“ von Ed Huckeby und einem Medley aus dem Musical „The Lion King“ von Elton John. Anlässlich des Richard-Wagner-Jahres führte das große Blasorchester den "Kaisermarsch" auf. Danach beherrschten südamerikanische Töne das Programm. Zuerst entführte die „Second Suite“ von Alfred Reed die Zuhörer nach Kuba, dann mit einem „Tango“ nach Argentinien, von dort mit einem Guaracha nach Brasilien und einem „Paso Doble“ nach Mexiko. Weitere Stücke waren „Larga Cordobesa“ von Francisco José, sowie „El Cumbanchero“ von Martinez Gallego. Höhepunkt des Musikspektakels war der gemeinsame Auftritt von Jugendorchester und großem Orchester zum Finale. Auf der Bühne saßen mehr als 100 Musiker im Alter von elf bis 75 Jahren. Beide Kapellen spielten die Stücke „Sedona“ von Steven Reinekeein und die Musik zum Film "Der Herr der Ringe" zusammen.

 

Nach mehreren Jahren Pause veranstaltete der Musikverein Rangendingen am 30. März 2014 wieder ein Kirchenkonzert. Der Auftritt war das erste Kirchenkonzert des Orchesters unter der Leitung von Musikdirektor Arno Hermann. Das Konzert begann mit den mächtigen wie majestätischen Klängen des "Marche Pontificale" von Charles Gounod und mündete in den "St. Florians Choral" des zeitgenössischen Komponisten Thomas Doss. Im Mittelteil des Konzerts waren die "Sonate F-Dur für Trompete" von Georg Philipp Telemann und die "Manhattan-Serenade" von Philip Spark zwei besondere Hörerlebnisse, die gekonnt und souverän vom erst 16-jährigen Solotrompeter Jan Wagner aus Remmingsheim gespielt wurden. Ebenfalls wurden die Stücke „Pachelbel Canon“ von Johann Pachelbel sowie „Sunrise at Angels Gate“ von Philip Spark aufgeführt. 

Beim Jahreskonzert 2014 ging es musikalisch einmal um die Welt. Mit mächtigen Klängen des Stücks "Encanto" hatte die Jugendkapelle das Konzert eröffnet. Die weiteren Stücke des Nachwuchsorchesters waren "Earth and Sky" und "Make a Joyful Noise".

Mit "Fanfare for a New Horizon" des Österreichers Thomas Doss startete auch das Große Blasorchester schwungvoll. Ebenso „Fantasy Tales“ von Piet Swerts, sowie „Manhatten“, in dem Solist Jan Wagner ein weiteres Mal die Trompete spielte, waren ein gelungener Auftakt der ersten Konzerthälfte. Den zweiten Konzertteil eröffnete das Orchester besonders feierlich mit der "Festmusik der Stadt Wien". Eine musikalische Reise um die Welt in acht Minuten war das Stück "Global Variations" von Chris Hazell. Den Abschluss bildeten die Stücke „Three Brass Cats“ und „Mambo-Jambo“.

 

2015 steht das Kreismusikfest beim Musikverein Rangendingen im Mittelpunkt. Dies wurde am 25. April 2015 mit dem offiziellen Festakt in der Aula sowie dem anschließenden Festkonzert in der Mehrzweckhalle eingeläutet. 90 Jahre Musikverein Rangendingen sollte Thema des Konzerts sein und deshalb wurde musikalisch eine Reise durch die Geschichte des Musikvereins und durch die verschiedenen Genres der Blasmusik aufgezeigt. Wagners Festmusik „Sei uns gegrüßt“ war das Eröffnungsstück. Verschiedenste Werke aus der 90-jährigen Musikgeschichte gespielt unter unterschiedlichen Dirigenten wurden angestimmt, wie z.B. "Gruß ans Liebchen", "Mignonette" oder "Orpheus in der Unterwelt" von Jacques Offenbach. Ebenfalls repräsentativ für die Ära Ludwig Brenner war das Musikstück „Music of the Beatles“. Die Stücke „Overture to a New Age“ sowie „Armenische Tänze“ symbolisierten das Wirken von Musikdirektor Josef Lohmüller, die Volkslied-Rhapsodie „Funiculi-Funicula“ bildete den Abschluss des Festkonzerts, ausgewählt für seine Person von unserem amtierenden Dirigenten Arno Hermann.